Sie werden sich vor allem außerhalb der Pfalz präsentieren - und sie haben immer herausragende Pfälzer Weine im Gepäck: 20 Weinbaubetriebe aus der Region, die als Beste aus dem neuen Wettbewerb „Die junge Pfalz“ hervorgegangen sind, sind gestern im Weingut Bergdolt-Reif & Nett in Neustadt-Duttweiler vorgestellt und geehrt worden. »Wir möchten die dynamische Entwicklung der Pfalz hervorheben und für das gesamte Weinbaugebiet und die geschützte Ursprungsbezeichnung Pfalz bundesweit werben«, erklärte Boris Kranz, der Vorsitzende der Pfalzwein-Werbung, die Intention des Projekts. »Dabei helfen uns die jungen, kreativen Weinmacherinnen und Weinmacher, die für die Zukunft des Pfälzer Weins stehen.« Der Wettbewerb wurde erstmals unter diesem Namen veranstaltet, die Teilnehmer mussten unter 35 Jahren alt sein. 62 Weingüter und Winzergenossenschaften aus allen Teilen des Anbaugebiets Pfalz hatten sich mit je fünf Weinen beteiligt. Die 20 Ausgewählten werden in den kommenden zwölf Monaten bei Aktionen der Weinwerbung mit ihren Weinen für die Pfalz werben.

Auf dem ersten Platz kam Alexander Koch vom Weingut Bernhard Koch in Hainfeld. Zweiter wurde Bastian Klohr, Weinbiet Manufaktur in Neustadt- Mußbach. Auf dem dritten Platz landete mit Georg Diehl vom Weingut Borrell- Diehl ein weiterer Jungwinzer aus Hainfeld. Bei der Siegerehrung konnten einige Winzerinnen und Winzer gleich mehrfach jubeln: Denn neben den drei Gesamtbesten wurden auch die Sieger in fünf Rebsorten-Kategorien gekürt. So stellte der Erstplatzierte Alexander Koch auch den besten Spätburgunder.

Die beiden Jury-Vorsitzenden Peer F. Holm, der Präsident der Sommelier- Union Deutschland, und der bekannte Weinjournalist Jürgen Mathäß lobten die hohe Qualität der Weine des Winzer-Nachwuchses: „Es war ein extrem gutes Niveau.“ Am Ende, so die Juroren, hätten manchmal Nuancen den Ausschlag gegeben, um eine Platzierung unter den Top 20 zu erreichen. „Die Winzer und Winzerinnen haben es uns wirklich schwer gemacht“, sagte Holm, der sich besonders über die herausragende Platzierung einer Genossenschaft freute. Mathäß zeigte sich vom Niveau bei den Spätburgundern beeindruckt. „Die jungen Leute können immer besser mit dieser anspruchsvollen Rebsorte umgehen“, sagte er. Die jungen Pfälzer Winzer, so das Fazit der Jury, sind „auf einem super Weg.“

Neben Holm und Mathäß gehörten der Jury, die in einer zweitägigen Verkostung 310 Weine sensorisch bewertet hatte, noch Axel Biesler, Sebastian Bordthäuser, Christina Fischer und Hermann Pilz an. Jeder Wein wurde einzeln bewertet, der Querschnitt aller Wertungen bildete die Grundlage dafür, welche Betriebe sich erstmals zur Gruppe „Die junge Pfalz“ zusammenfinden. Pfalzwein hatte den Wettbewerb 2019 zum ersten Mal ausgeschrieben. Er trat an die Stelle der beiden bisherigen Wettbewerbe „Die junge Südpfalz“ und „Generation Pfalz“, die beide nicht mehr stattfinden. Wie die Teilnehmer dieser Wettbewerbe werden auch die Winzerinnen und Winzer der „Jungen Pfalz“ nun ein Jahr lang bei einer Reihen von Präsentationen und hochkarätigen Veranstaltungen in deutschen Großstädten für ihre Heimatregion und deren Gewächse werben.